SONNTAGSIMPULS 05.03.2023

2. Fastensonntag

„„… Herr, es ist gut, dass wir hier sind …“ Mt 17.4

Lied

Herr, nimm auch uns zum Tabor mit (GL 363)

Tagesgebet

Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören. Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes, damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium Mt 17.1-9

In jener Zeit 1 nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. 2 Und er wurde vor ihnen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne
und seine Kleider wurden weiß wie das Licht. 3 Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elíja und redeten mit Jesus. 4 Und Petrus antwortete und sagte zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. 5 Noch während er redete,
siehe, eine leuchtende Wolke überschattete sie und siehe, eine Stimme erscholl aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.
6 Als die Jünger das hörten, warfen sie sich mit dem Gesicht zu Boden und fürchteten sich sehr. 7 Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf und fürchtet euch nicht! 8 Und als sie aufblickten, sahen sie niemanden außer Jesus allein. 9 Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemandem von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist!

Betrachtung

Es gibt Momente, die sind einfach immer zu kurz. Urlaub, Sonnenschein… oder schöne menschliche Begegnungen … Die Zeit festhalten wollen…, das kennen wir alle genauso wie das Gegenteil, wenn sie nur quälend langsam verrinnt. Ein Moment, der so schön ist, dass er nicht vergehen soll. – Einen solchen Moment haben die Jünger Jesu mit ihm wohl erlebt auf dem Berg, diesem biblischen Ort der Gotteserfahrung. „Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, …“ sagt Petrus und sein Wort vom Hüttenbauen ist sprichwörtlich geworden. Solche Moment stärken im Leben für die „andere“ Zeit, die Normalzeit, den Alltag und auch für schlechte, schlimme Zeiten. – Für den heiligen Franz von Sales ist eine Grundsäule seiner Spiritualität, also des religiösen, des christlichen Lebens das Leben in der Gegenwart Gottes. Er wird aber durch all seine Schriften hindurch nicht müde, darauf hinzuweisen, dass die GEFÜHLTE Gegenwart Gottes ein Geschenk ist und wenn wir Gott nicht nahe FÜHLEN, heißt das noch lange nicht, dass ER nicht da ist, im Gegenteil. – Noch während Petrus im Evangelium redet fällt eine Zusage Gottes aus der Wolke – wieder ein biblisches Zeichen der Gegenwart Gottes – „Dieser ist mein geliebter Sohn,
an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“ (Mt 17.5b). Dann sehen die Jünger nur noch Jesus. Hier wird von Matthäus geschildert, was den Alltag im Glauben ausmacht: die feierliche Liturgie, der religiöse Event, die gefühlte Nähe Gottes im Gebet stärken uns, aber sie sind „irgendwann“ vorbei und dann heißt es wieder „den Berg hinabsteigen“ (vgl. Mt 17.9) in die Niederungen des Lebens, doch die Zusage „geliebtes Kind Gottes“ gilt uns allen und es ist Jesus, der sagt: „Steht auf und fürchtet euch nicht!“

Sr. M. Franziska v. Dohlen
Pastoralreferentin