SONNTAGSIMPULS 12.03.2023

3. Fastensonntag

„Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben.“ Joh 4.13

Lied

O Mensch, bewein dein Sünde groß (GL 267)

Tagesgebet

Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt uns an. Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Evangelium Joh 4, 5–15.19b–26.39a.40–42

In jener Zeit 5 kam Jesus zu einer Stadt in Samárien, die Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. 6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. 7 Da kam eine Frau aus Samárien, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! 8 Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. 9 Die Samaríterin sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samaríterin, um etwas zu trinken bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samarítern. 10 Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken! dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. 11 Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? 12 Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? 13 Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; 14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt. 15 Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe
und nicht mehr hierherkommen muss, um Wasser zu schöpfen! 19b Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. 20 Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. 21 Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. 23 Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. 24 Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten. 25 Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus heißt. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. 26 Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, der mit dir spricht. 39a Aus jener Stadt kamen viele Samaríter zum Glauben an Jesus. 40 Als die Samaríter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. 41 Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte. 42 Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Rede glauben wir, denn wir haben selbst gehört und wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt.

Betrachtung

Jesus ist müde von der Wanderung, setzt sich an einem Brunnen vor der Stadt nieder, seine Jünger gehen Brotzeit kaufen. Eine Frau kommt zum Wasser schöpfen. Eine liebevoll arrangierte Alltagssituation, die uns der Evangelist Johannes hier schildert. Der Ausgangspunkt, von dem aus er schrittweise hinführt vom Menschen Jesus, der müde und durstig auf die Rückkehr seiner Jünger wartet und derweil die Frau um einen Schluck Wasser bittet, hin zum Gottessohn und Retter der Welt. Das alles geschieht im Gespräch mit der Frau. Das Gespräch und die Geschichte sind länger als hier in der Kurzfassung, doch das Ziel bleibt das Gleiche: im Gespräch entdeckt die Frau den Retter, den Quell des Lebens, Jesus Christus. – Aus welcher Quelle speist sich unser Leben? Die Frau bleibt zunächst bei den vordergründig wahrnehmbaren Dingen: der Tradition, bei Jakob, der den Brunnen gegraben hat, beim alltäglichen Wasser, das wir täglich brauchen … und dennoch, wir brauchen noch etwas ganz anderes, auch täglich, immer, lebensnotwendig, lebensdurstlöschend: es ist wirklich so und es ist gut so! Führen wir unser Gespräch mit Jesus!

Sr. M. Franziska v. Dohlen
Pastoralreferentin