Beitragsbild Pfarrei Ampfing

NEBENKIRCHE WIMPASING

Philip Apian berichtete 1580 zum ersten Mal von einer Kapelle, die zur Erinnerung an die Schlacht errichtet und „Wimpassing“ genannt worden sei. Als Bauherr trat das Kloster Au am Inn auf. Der Schriftverkehr zeigt, dass die Kirche ohne die erforderlichen Genehmigungen errichtet worden ist, aber auch, dass das Haus Wittelsbach mit die treibende Kraft der Maßnahmen war.

Die Baubeschreibung des Gotteshaus

Die Kirche ist ein achteckiger Zentralbau mit Pilastergliederung. Der Turm an der Westseite mit quadratischem doppelgeschossigem Unterbau, achteckig sich verjüngender Aufbau mit verkröpftem Gebälk und Zwiebelhaube. Die Kirche besitzt zwei Glocken. Im Grundriss legte man einen achteckigen, innen ausgerundeten Baukörper an, der gewölbt und mit einem achtflächigen Pyramidendach überdeckt wurde. Die Fassaden des Hauptbaues werden durch Lisenen gegliedert, die zwischen eine Sockelzone und ein stark profiliertes Traufgesims gespannt sind. In die Wandabschnitte sind Fenster mit stichbogenförmigem Abschluss eingelassen. Im Westen wurde dem Bau ein zwiebelbekrönter, zweigeschoßiger Turm angefügt, im Osten, ein kleiner Sakristeiraum. Alle Wandflächen des Baues sind mit Rieselputz gestaltet, der hellocker getönt wurde, alle Gliederungen in Glattputz sind weiß hervorgehoben. Der Innenraum erhielt eine Wandgliederung mit Pilastern und aufgelegtem Gesims. Das Gewölbe ist durch ein Gurtsystem in ein mittleres Rundfeld für ein Deckenbild und acht trapezartige Felder mit stuckgerahmten Flächen für begleitende Darstellungen geteilt. Scheinplastisch gemalte Apostelkreuze in braun-ockerfarbigen Tönen konnten freigelegt bzw. rekonstruiert werden. Das Gewölbe nimmt die Wandfarbigkeit auf. Die Rücklagen sind in Weiß gehalten, das Gurtsystem in Grau, der aufgelegte Rahmenstuck ist gelb abgesetzt.

Die stilistische Gestaltung des Innenraums

Die monochrom gehaltenen Darstellungen in der unteren Zone des Gewölbes schildern Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers. Die mit lateinischen Titeln bezeichnete Bildfolge zeigt in chronologischer Reihung. Das Opfer des Zacharias im Tempel und die Verheißung auf einen Sohn, der Johannes genannt wird, die Heimsuchung Mariens, die Geburt Johannes des Täufers, Johannes als Einsiedler in der Wüste, Johannes predigt und tauft am Jordan, Johannes tauft Jesus, Johannes wird eingekerkert, die Enthauptung des Johannes. Das letzte Bild ist bezeichnet mit ,,Joseph. I Franz. Högler 1721″. Högler schuf auch das Mittelbild der Kuppel, das die Gedächtnisfunktion des Baues aufzeigt. Das Fresko zeigt die Kaiserschlacht von 1322. Die inhaltlich wichtigste Teilszene in Bildmitte und Bildmittelgrund geht in der Masse der kämpfenden Gestalten fast unter: Der für Ludwig den Bayern kämpfende Albrecht Rindsmaul ringt Friedrich den Schönen nieder und wird ihn gefangen nehmen.

Die Altäre

Zur originalen Ausstattung der Kirche gehört der dem Rundraum seine Ausrichtung verleihende Hochaltar, ein schlichtes Säulenretabel. Der Altarist ein spätbarockes Säulenretabel aus der Zeit um 1725 und zeigt in der rundbogigen Nische die Skulpturengruppe der Taufe Jesu und seitlich einen Engel mit Handtuch. Aufgrund seines hochbarocken Stils um 1680 dürfte die Darstellung vom Vorgängeraltar übernommen worden sein.

Die Figuren im Innenraum

Zwischen den Doppelsäulen stehen die Figuren zweier männlicher Heiliger, beide in Rüstung und mit Palmzweig als Märtyrerabzeichen, die traditionell als St. Johannes Baptist und St. Paulus angesprochen werden. Älter als die Altararchitektur ist die barocke Skulpturengruppe in der Mittelnische, die die Taufe Jesu im Jordan zeigt. Noch aus spätgotischer Zeit stammen die Schnitzfiguren einen hl. Leonard und einen hl. Georg, die auf dem Altarstipes aufgestellt sind. Mehrere fest lebensgroße Einzelfiguren des frühen 18. Jahrhunderts gehören nicht zur Originalausstattung der Kirche nämliche hl. Franziskus, hl. Hieronymus mit dem Löwen und nicht näher identifizierbare weibliche Heilige mit Palmzweigen in den Händen.